Vom 11. bis 16. April fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. 18 Jugendliche stellten ihr Wissen über die belebte Natur unter Beweis. Sie sequenzierten das Mikrobiom von Primeln, erforschten die Krankheiten der Tessiner Weinreben und sezierten sogar einen Hai. Auf die vier Gewinner wartet nun ein Abenteuer in den Arabischen Emiraten:
Gold ging an (von links nach rechts): Nathan Böhler, Anthony Gillioz, Kilian Sintić, Davide Petraglio. (Alle Bilder: Till Epprecht, Biologie-Olympiade)
Silber ging an (von links nach rechts): Ole von Pechmann, Livia Fischer, Lucienne Lanz, Silvan Zumbrunn.
Bronze ging an (von links nach rechts): Janna Brodbin, Elia Witschard, Leo Kilchenmann, Kilian Belohlavek.
Hinten, von links nach rechts: Meret Röthlisberger, Yann Spillmann, Regina Knüsel, Elia Witschard, Lucienne Lanz, Janna Brodbin, Livia Fischer, Leo Kilchenmann, Per Ole von Pechmann, Silas Spühler, Kilian Belohlavek, Silvan Zumbrunn, Antoine Sinss
Vorne, von links nach rechts: Anthony Gillioz, Kilian Sintić, Davide Petraglio, Robin Spichiger
Elia Witschard seziert einen Katzenhai.
Janna Brodbin und Silvan Zumbrunn nehmen Proben von Blüten.
Meret Röthlisberger während eines Praktikums.
«Am Anfang dachte ich: Oh Gott, ich habe keine Ahnung, was ich hier mache! Aber dann bin ich in den Flow gekommen und es hat wirklich Spass gemacht», erzählt Anthony Gillioz.
Auch mit Informatik kennt sich der Biologie-Nachwuchs von heute aus: Die Teilnehmenden arbeiteten am Computer mit ökologischen Daten zu einer Weinrebenkrankheit aus dem Tessin.
Kilian Sintić
Anthony Gillioz
Nathan Böhler
Davide Petraglio
Davide Petraglio, Liceo cantonale di Locarno (TI)
Kilian Sintić, Kantonsschule Wettingen (AG)
Nathan Böhler, Alte Kantonsschule Aarau (AG)
Anthony Gillioz, Kollegium Spiritus Sanctus Brig (VS)
Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).
Vielfältige Herausforderungen
Die Prüfungstage stellten die Finalist*innen vor vielfältige Herausforderungen. Sie mussten Pflanzenstängel mikroskopieren, Hufeisenkrebse bestimmen und mit modernen Sequenzierungstechnologien Gen-Bibliotheken aus eigens extrahierter DNA erstellen. Im Labor pipettierten sich die jungen Talente durch Praktika über Weizenproteine und sezierten Schweinenieren und kleine Katzenhaie. Auch mit Informatik kennt sich der Biologie-Nachwuchs von heute aus: Die Teilnehmenden arbeiteten am Computer mit ökologischen Daten zu einer Weinrebenkrankheit aus dem Tessin. «Es war sehr lustig, aber auch stressig, da die Praktika dicht gestaffelt waren und ich erst wenig Laborerfahrung habe», meint Silber-Gewinner Silvan Zumbrunn. Während der Vorbereitungswoche habe er aber vieles gelernt, das er am Finale anwenden konnte. Auf die Biologie-Olympiade kam der vielseitig interessierte Adelbodner über seine Teilnahme an der Physik-Olympiade.
Erst Stress, dann Flow
«Am Anfang dachte ich: Oh Gott, ich habe keine Ahnung, was ich hier mache! Aber dann bin ich in den Flow gekommen und es hat wirklich Spass gemacht», erzählt Anthony Gillioz. Er wurde von seinen Lehrpersonen auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht, der es ihm ermöglicht, über den normalen Schulstoff hinauszugehen. Bei der Biologie-Olympiade sei auch die laufende Forschung Thema, die noch nicht im schulischen Klassenzimmer angekommen ist. Auch Kilian Sintić motiviert die Neugier: «Ich bin mit dem Gedanken hierhergekommen, dass ich etwas lernen will. Ich habe es gar nicht so sehr als Prüfungssituation wahrgenommen.» Aufs Herbstsemester hat sich Kilian schon für ein Biologiestudium eingeschrieben. Zuerst steht ihm aber eine Reise bevor: Die vier Gewinner haben sich mit ihren Goldmedaillen für die Internationale Biologie-Olympiade qualifiziert, die dieses Jahr vom 3. – 11. Juli in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet.
Rangliste
Rang
Vorname
Nachname
Schule
Kanton
1. Gold
Davide
Petraglio
Liceo cantonale di Locarno
TI
2. Gold
Kilian
Sintić
Kantonsschule Wettingen
AG
3. Gold
Nathan
Böhler
Alte Kantonsschule Aarau
AG
4. Gold
Anthony
Gillioz
Kollegium Spiritus Sanctus Brig
VS
5. Silber
Lucienne
Lanz
Gymnasium Thun
BE
6. Silber
Livia
Fischer
Kantonsschule Sargans
SG
7. Silber
Ole
Von Pechmann
Kantonsschule Zürcher Oberland
ZH
8. Silber
Silvan
Zumbrunn
Gymnasium Thun
BE
9. Bronze
Kilian
Belohlavek
Kantonsschule Wettingen
AG
10. Bronze
Elia
Witschard
Kollegium Spiritus Sanctus Brig
VS
11. Bronze
Janna
Brodbin
Alte Kantonsschule Aarau
AG
12. Bronze
Leo
Kilchenmann
Neue Kantonsschule Aarau
AG
*
Antoine
Siss
Gymnase intercantonal de la Broye
VD
*
Meret
Röthlisberger
Gymnasium Burgdorf
BE
*
Regina
Knüsel
Alte Kantonsschule Aarau
AG
*
Robin
Spichiger
Kantonsschule Solothurn
SO
*
Silas
Spühler
Kantonsschule Schaffhausen
SH
*
Yann
Spillmann
Kantonsschule Uster
ZH
*alphabetische Reihenfolge
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 6'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
Zur freien Verwendung mit Quellenangabe (Till Epprecht, Biologie-Olympiade). Download am Ende des Beitrags via Button. Weitere Bilder erhalten Sie auf Anfrage.