29.04.2025

Medienmitteilung

Schweizer Biologie-Talente gewinnen Tickets auf die Philippinen

Vom 21. bis 27. April wurden an der Universität Bern Schweinenieren seziert, DNA-Stränge vervielfältigt und Blümchen bestimmt. Am Werk waren nicht Studierende, sondern 20 Schüler*innen von Gymnasien und Berufsschulen, die am Finale der Schweizer Biologie-Olympiade teilnahmen. Am Sonntag wurde bekannt, wer Gold gewonnen hat und im Juli an die Internationale Biologie-Olympiade reisen darf:

Gold, von links nach rechts: Ruben Kastelic, Dhruv Sharma, Raphael Burgener, Lukas Müller. (Alle Bilder: Biologie-Olympiade)

Silber, von links nach rechts: Benjamin Meyer, Jan Staerkle, Zuzanna Scislowicz, Luisa Henke.

Bronze, von links nach rechts: Chantal Muhmenthaler, Arthur Petrov, Pascal Flory, Alea Ducret.

Die Finalist*innen, von links nach rechts, hinten: Enrique Anthony Schena, Arthur Petrov, Ruben Kastelic, Jan Staerkle, Davide Pacciorini, Elise Tesnière, Jakub Szklanowski, David Hasler, Chantal Muhmenthaler, Benjamin Meyer, vorne: Dhruv Sharma, Luisa Henke, Zuzanna Scislowicz, Raphael Burgener, Lukas Müller, Vera Galliker, Liv-Marit Hansen, Alea Ducret, Pascal Flory.

David Hasler

Während der Preisverleihung hält Dr. Ivan Urosev vor den Teilnehmenden und ihren Familien einen Vortrag über das wissenschaftliche Arbeiten.

An den vier Prüfungstagen standen die Finalist*innen bis zu elf Stunden im Labor.

Dhruv Sharma bei der Sektion einer Schweineniere.

Alea Ducret mit einer Pipette.

Raphael Burgener analysiert Blüten.

Organisiert wird all das von Studierenden und jungen Forschenden in ihrer Freizeit. Der Aufwand sei nicht zu unterschätzen, sagt der Freiwillige Kilian. “Wir stellen ihnen sehr viele interessante Fragen und kriegen sehr interessante Antworten zurück, die wir alle so fair und objektiv bewerten müssen wie möglich.”

Pause auf der Terrasse des Institute of Ecology and Evolution der Universität Bern.

  • Raphael Burgener, Berufsfachschule Oberwallis (VS)
  • Ruben Kastelic, Kantonsschule Hohe Promenade (ZH)
  • Lukas Müller, Gymnasium Liestal (BL)
  • Dhruv Sharma, Kantonsschule Baden (AG)

Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste). 

Für das Fürstentum Liechtenstein wird an der Internationalen Biologie-Olympiade (IBO) David Hasler vom Liechtensteinischen Gymnasium antreten. Der einzige Liechtensteiner im Biologie-Finale hat gleichzeitig am Finale der Chemie-Olympiade teilgenommen und sich auch dort für die internationale Runde qualifiziert. Mehr dazu in der Medienmitteilung zum Finale der Chemie-Olympiade.

Eine intensive Woche

An den vier Prüfungstagen standen die Finalist*innen bis zu elf Stunden im Labor. “Wir haben viel gelernt, aber wir hatten auch viel Spass”, findet der Tessiner Finalist Enrique. Er fand es toll, Methoden anzuwenden, die er in der Schule nur in der Theorie lernen konnte, beispielsweise die Gelelektrophorese.

ERFAHRUNGSBERICHT: VERFASST VON DEN TEILNEHMENDEN JAKUB, ALEA UND DAVID (auf Englisch) 

VIDEO: DIE PRAKTIKA DER FINALWOCHE (auf Englisch)

Organisiert wird all das von Studierenden und jungen Forschenden in ihrer Freizeit. Der Aufwand sei nicht zu unterschätzen, sagt der Freiwillige Kilian. “Wir stellen ihnen sehr viele interessante Fragen und kriegen sehr interessante Antworten zurück, die wir alle so fair und objektiv bewerten müssen wie möglich. Das ist auch enorm bereichernd, weil man dann die Überlegungen von 20 verschiedenen Nachwuchsbiologen lesen darf.” Die Durchführung der Finalwoche wurde dieses Jahr unter anderem durch ein Crowdfunding unterstützt. 

Berufsschüler auf dem ersten Platz

Raphael durfte letztes Jahr als Drittplatzierter bereits an die IBO in Kasachstan reisen, dieses Jahr schaffte er es sogar auf den ersten Platz. An den Berufsschulen seien die Wissenschafts-Olympiaden nicht so bekannt, aber seine Biologielehrerin habe die Teilnahme angeregt. “Ich fand’s sehr cool, dass wir die Chance hatten. Ich würde es allen empfehlen, den Wissenschafts-Olympiaden eine Chance zu geben, ob in Biologie oder einem anderen Fach.” Vor allem anderen Berufslernenden empfiehlt er, es auszuprobieren, auch wenn man sich dann vielleicht unter Kanti-Schüler*innen wiederfindet. “Es ist immer wieder ein cooles Erlebnis, vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen jungen Leuten aus der ganzen Schweiz.” 

VIDEO: STATEMENT VON RAPHAEL (auf Schweizerdeutsch)

Erfolgssträhne für Laboranten bei den Wissenschaft-Olympiaden: Am vergangenen Wochenende belegten Raphael Burgener und Ruben Locher (Berufsfachschule Oberwallis/Lonza) die ersten Ränge in Biologie und Chemie.  Im März gewannen in Physik zwei Laboranten Gold (Technische Berufsschule Zürich/Paul Scherrer Institut).  

Teamgeist, Wissensaustausch und coole Stimmung

Lukas lobt den Teamgeist während des Wettbewerbs. “Ich dachte mir, da treffe ich Leute, die auch zu den Besten im Fach gehören, mit denen man auch mal über tiefergehende Fragen reden kann. Ich wollte so ein Umfeld einfach mal erleben. Es hat mir dann auch sehr gut gefallen, es war eine mega coole Stimmung. Man hat sich unterstützt und ausgetauscht, wir haben uns immer wieder gegenseitig abgefragt und zusammen wiederholt.” Auch Dhruv würde die Teilnahme an einer Wissenschafts-Olympiade allen empfehlen: “Man weiss nie, vielleicht kommt ihr ja weiter, vielleicht seid ihr ja besser, als ihr denkt.” Er war nicht zum ersten Mal am Schweizer Finale, hat sich aber zum ersten Mal für die IBO qualifiziert. “Beim dritten Versuch hab ich’s tatsächlich geschafft eine Goldmedaille zu gewinnen. Es ist schon crazy, dass ich jetzt eine Gratisreise in die Philippinen bekomme. Aber das Wichtigste ist, dass ich während dieser drei Versuche tolle Lager erlebt habe und Kontakte aus der ganzen Schweiz geknüpft habe.”

VIDEO: STATEMENT VON DHRUV (auf Schweizerdeutsch)

Bilder

Zur freien Verwendung mit Quellenangabe (Biologie-Olympiade). Download am Ende des Beitrags via Button. Einzelporträts, weitere Bilder und Videorohmaterial auf Anfrage.

Rangliste

Schweiz

RangNameSchuleWohnort
1. GoldRaphael BurgenerBerufsfachschule Oberwallis (VS)Visp (VS)
2. GoldRuben KastelicKantonsschule Hohe Promenade (ZH)Zürich (ZH)
3. GoldLukas MüllerGymnasium Liestal (BL)Böckten (BL)
4. GoldDhruv SharmaKantonsschule Baden (AG)Untersiggenthal (AG)
5. SilberZuzanna ScislowiczKantonsschule Baden (AG)Wettingen (AG)
6. SilberLuisa HenkeKantonsschule Wil (SG)Kirchberg (SG)
7. SilberBenjamin MeyerAlte Kantonsschule Aarau (AG)Schöftland (AG)
8. SilberJan StaerkleKantonsschule Hohe Promenade (ZH)Forch (ZH)
9. BronzeChantal MuhmenthalerGymnasium Liestal (BL)Ormalingen (BL)
10. BronzeArthur PetrovRealgymnasium Rämibühl (ZH)Oberrieden (ZH)
11. BronzePascal FloryKantonsschule Wettingen (AG)Untersiggenthal (AG)
12. BronzeAlea DucretGymnasium Muttenz (BL)Muttenz (BL)
alphabetischDavide PaccioriniLiceo cantonale di Lugano 2 (TI)Savosa (TI)
"Elise TesnièreCollège Claparède (GE)Genève (GE)
"Enrique Anthony SchenaLiceo cantonale di Mendrisio (TI)Morbio Inferiore (TI)
"Jakub SzklanowskiGymnasium Kirschgarten (BS)Basel (BS)
"Julie Le BarsGymnasium Freudenberg (ZH)Zürich (ZH)
"Liv-Marit HansenGymnasium Oberwil (BL)Oberwil (BL)
"Vera GallikerAlte Kantonsschule Aarau (AG)Aarau (AG)

 

Fürstentum Liechtenstein

NameSchuleWohnort
David HaslerLiechtensteinisches Gymnasium (FL)Gamprin (FL)

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Elf Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager und Prüfungen für über 9'000 Talente in Astronomie, Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft.  Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die besten Teilnehmenden vertreten die Schweiz an internationalen Wettbewerben.

Kontakt

Lara Gafner

Verantwortliche Marketing und Kommunikation

Wissenschafts-Olympiade
Universität Bern

Hochschulstrasse 6

3012 Bern

+41 31 684 35 26

l.gafner@olympiad.ch

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Vom 21. bis 27. April wurden an der Universität Bern Schweinenieren seziert, DNA-Stränge vervielfältigt und Blümchen bestimmt. Am Werk waren nicht Studierende, sondern 20 Schüler*innen von Gymnasien und Berufsschulen, die am Finale der Schweizer Biologie-Olympiade teilnahmen.

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