24.05.2021

Experiments | Knowledge |

Herbarium leicht gemacht

Die warme Jahreszeit ist da und draussen wuchern die Pflanzen und blühen die Blüten. Ob du ein Schulprojekt machst, deine Spaziergänge etwas aufpeppen möchtest oder eine Beschäftigung für deine Schülerinnen und Schüler suchst – wir zeigen dir, wie du in nur fünf Schritten dein eigenes Herbarium erstellst.

Benötigtes Material:

  • Bestimmungsbuch oder Bestimmungs-App
  • Haushaltspapier
  • Zeitungspapier
  • Schwere Bücher
  • Malerklebband oder Leimstift
  • Dickes Papier

 

Einige Tipps vorab:

  • Für das Anlegen eines Herbariums sind die Frühlings- und Sommermonate am besten geeignet. Viele Pflanzen blühen in dieser Zeit und lassen sich daher einfach bestimmen. Ausserdem ist das Herbarium so etwas farbenfroher.
  • Am besten sammelst du die Pflanzen, wenn es zuvor einige Tage nicht geregnet hat. So sind sie einigermassen trocken und das Pressen gestaltet sich einfacher.

 

1. Sammeln

Beim Sammeln solltest du darauf achten, die komplette Pflanze zu entfernen, also samt Wurzeln, Blättern und Blüten. Mit der App «Pl@ntNet» kannst du vor dem Sammeln schnell überprüfen, dass du keine geschützten oder aussergewöhnlich giftigen Pflanzen sammelst. Am besten nimmst du gleich 2–3 Exemplare mit, falls eines beim Transport beschädigt wird oder sich nicht gut pressen lässt. Damit die Pflanzen auf dem Weg nach Hause nicht austrocknen, ist es ratsam, sie in feuchtes Haushaltspapier zu legen. Notiere auch den Fundort und das Funddatum, damit du später die Pflanzen im Herbarium vollständig beschriften kannst.

 

 

2. Bestimmen

Bevor du mit dem Trocknen und Pressen beginnst, solltest du die gesammelten Pflanzen bestimmen. Hierfür eignet sich ein klassisches Bestimmungsbuch. Es gibt aber auch Apps oder Webseiten.

Hier findest du eine kleine Auswahl: 

  • Buch «Was blüht denn da?». Kostet als Taschenbuch ca. CHF 30. 
  • Buch «Flora Helvetica». Kostet je nach Anbieter CHF 120 – 150. 
  • App «Pl@ntNet». Erhältlich kostenlos im App Store oder auf Google Play, bestimmt die Pflanzen mit künstlicher Intelligenz
  • App «Flora Incognita». Erhältlich kostenlos im App Store oder auf Google Play

 

3. Trocknen und Pressen

Die gesammelten und bestimmten Pflanzen legst du dann zwischen Zeitungspapier. Dabei solltest du darauf achten, dass Blätter und Blüten nicht abknicken, und die Pflanzen gut präsentiert sind. Auf den Zeitungsstapel legst du am besten einige schwere Bücher. Alternativ gibt es auch Blumenpressen, die ohne schwere Bücher auskommen. Das Pressen dauert insgesamt 1–2 Wochen.

Wenn die Pflanzen feucht sind, empfiehlt es sich, nach einigen Tagen das Zeitungspapier zu wechseln, damit sie nicht schimmeln.

 

 

4. Auf Papier kleben

Wenn die Pflanzen genügend getrocknet und gepresst sind, kannst du sie aus dem Zeitungspapier herausnehmen.

Aus Malerklebband kannst du kleine Klebestreifen schneiden und damit die Pflanzen auf dem Papier befestigen. Alternativ kann man auch Papierstreifen schneiden, die Enden mit Leimstift bestreichen und die Pflanze so fixieren.

 

 

5. Beschriften 

Zum Schluss musst du die gesammelten Pflanzen beschriften. Folgendes wird üblicherweise erfasst:

  • Name der Pflanzenart
  • Pflanzenfamilie
  • Fundort
  • Datum
  • Name des Sammlers oder der Sammlerin

 

 

Darüber hinaus kannst du weitere Informationen hinzufügen. Du kannst ausserdem ein schönes Deckblatt gestalten oder kunstvolle Überschriften, ganz wie du möchtest.

 

Über die Autorin: Eva Angehrn studiert Humanmedizin in Bern. Im Jahr 2016 hat sie an der internationalen Biologie-Olympiade in Vietnam teilgenommen. Nun engagiert sich Eva als Freiwillige im Kommunikationsteam der Wissenschaftsolympiaden.

 

Ähnliche Artikel: 

Further articles

Association

Biology

Informatics

So läuft’s ab: Die ersten Runden

Die Teilnahme an einer Wissenschafts-Olympiade beginnt meist mit einem Test. Wie dieser genau aussieht, unterscheidet sich von Fach zu Fach. Diesen Herbst waren wir bei der ersten Runde der Biologie-Olympiade an einem Gymnasium dabei und haben einen Workshop der Informatik-Olympiade besucht.

Association

Deep dives at Lake Lugano

Thanks to the partnership between Science Olympiad and the Swiss Study Foundation, our alumni get to apply for its inspiring summer academies. Read why Ruhi and Alex would recommend this experience to other Science Olympiad alumni.

Association

Competition helps to nurture and recognise talent

In the interview on E2, the news portal of the State Secretariat for Education, Research and Innovation, co-directors Mirjam Sager and Cyrille Boinay explain who the Science Olympiads are and how they have been encouraging bright and talented students for 20 years.

Physics

Not loving physics class? Participate in the Physics Olympiad. Yes, really.

It is a common belief that Physics Olympiads are only for geniuses. But that’s actually not true! In this article, volunteer Yuta explains why you should participate this month even if you are not the shining star of every physics lesson.

Geography

17-Jährige fährt an Geographie-Olympiade – könnten Sie mithalten?

SRF News, 20.08.2024: In Irland messen sich Schüler aus aller Welt in Geographie-Fragen – auch eine Obwaldnerin. Hätten Sie das Zeug dazu?

Mathematics

Aargauer Schüler gewinnt an der Mathematik-Olympiade

TeleZüri, 22.08.2024: Sich freiwillig mit Mathematik zu beschäftigen? Was wohl der Albtraum vieler Schüler ist, machen manche richtig gerne – und sogar als Wettkampf. Der Aargauer Schüler Felix hat an der Mathematik-Olympiade in England die Goldmedaille geholt.