Vom 07. bis 11. April fand das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. Achtzehn Finalistinnen und Finalisten sezierten Nieren und experimentierten mit DNA – von zuhause aus. Vier junge Frauen wurden für ihre Leistungen mit Goldmedaillen ausgezeichnet.
Von links nach rechts: Jakob Laimberger, Farkas Kulcsar, Anna Salud, Orna Frohnert, Sanjitha Koundinya (Alle Bilder: Till Epprecht)
Von links nach rechts: Sophie Wiesmann, Zora Althaus, Nora Beinbrech, Finn Mühlbauer, Jakob Laimberger, Anna Salud, Orna Frohnert, Sanjitha Koundinya, Farkas Kulcsar
Von links nach rechts: Sophie Wiesmann, Zora Althaus, Nora Beinbrech, Finn Mühlbauer, Jakob Laimberger, Anna Salud, Orna Frohnert, Sanjitha Koundinya, Farkas Kulcsar
Von links nach rechts: Sophie Wiesmann, Zora Althaus, Nora Beinbrech, Finn Mühlbauer, Jakob Laimberger, Anna Salud, Orna Frohnert, Sanjitha Koundinya, Farkas Kulcsar
Sanjitha Koundinya, Gymnasium Oberwil (BL)
Anna Salud, Gymnasium Oberwil (BL)
Orna Frohnert, Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene (AG)
Malena Kradolfer, Kantonsschule Romanshorn (TG)
Sie werden die Schweiz im Juli an einer virtuellen Version der Internationalen Biologie-Olympiade vertreten.
Nieren im Briefkasten
Aufgrund der Pandemie wurde das nationale Finale grösstenteils digital durchgeführt. Am 11. April fand eine Rangverkündung in Aarau statt, bei der die Gewinnerinnen und Gewinner unter Einhaltung der Hygienemassnahmen ihre Medaillen entgegennahmen. Für jene, die nicht persönlich anreisen konnten, gab es einen Livestream. Davor durchliefen die Jugendlichen in den eigenen vier Wänden einen viertägigen Prüfungs-Marathon. Nicht nur theoretisches Wissen wurde getestet, sondern auch praktische Kenntnisse. Beispielsweise mussten die Teilnehmenden in der Küche DNA vervielfachen oder Regenwürmer und Nieren sezieren. Das Material war ihnen per Post zugeschickt worden - inklusive handlicher Zentrifugen, die zu diesem Zweck mit einem 3D-Drucker hergestellt worden waren.
Motiviert für Biologie
Sarah Hilfiker, Präsidentin der Biologie-Olympiade, lobt den Einsatz der Teilnehmenden. Dass sich diese selbst von zuhause aus mit so grosser Motivation den ganzen Tag der Biologie widmen, sei nicht selbstverständlich. Neben den Prüfungen gab es auch ein virtuelles Rahmenprogramm, bei dem die Teilnehmenden unter anderem seltene Pilzarten kennenlernten oder sich über ihre Studienpläne austauschten. Orna Frohnert absolviert die Passerelle, denn sie will an der Universität Basel pharmazeutische Wissenschaften studieren. «Am meisten freue ich mich, wenn ich mein Wissen in einzelnen Teilgebieten vernetzen kann», sagt Orna. Sie ist fasziniert davon, wie in der Biologie alles zusammenhängt – und wie alles mit Biologie zusammenhängt: «Biologie ist wichtig, denn die aktuell grössten Probleme wie die Corona-Pandemie oder auch die Klimakrise und das Artensterben haben viel damit zu tun», erklärt die 19-Jährige.
Rangliste
Rang
Vorname
Nachname
Schule
Kanton
1. Gold
Sanjitha
Koundinya
Gymnasium Oberwil
BL
2. Gold
Anna
Salud
Gymnasium Oberwil
BL
3. *
Sanna
Hotz
Berufsschule Aarau
AG
4. Gold
Orna
Frohnert
Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene
AG
5. Gold
Malena
Kradolfer
Kantonsschule Romanshorn
TG
6. Silber
Farkas
Kulcsar
Kantonsschule Uster
ZH
7. Silber
Iris
Warthmann
Neue Kantonsschule Aarau
AG
8. Silber
Jakob
Laimberger
Alte Kantonsschule Aarau
AG
9. Silber
Lennart
Schmid
Kantonsschule Schaffhausen
SH
10. Bronze
Julia
Ege
Kantonsschule Schaffhausen
SH
11. Bronze
Gian-Andrea
Cantiello
Kantonsschule Zürcher Oberland
ZH
12. Bronze
Samuel Nicolas
Imboden
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
13. Bronze
Céline
Matter
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
14.
Finn
Mühlbauer
Kantonsschule Wettingen
ZH
15.
Raffaele
Lanini
Kantonsschule Limmattal
ZH
16.
Zora
Althaus
Gymnasium Neufeld
BE
17.
Nora
Beinbrech
Kantonsschule Uster
ZH
18.
Sophie
Wiesmann
Gymnasium Oberwil
BL
* keine Auszeichnung da nicht teilnahmeberechtigt für die Internationale Biologie-Olympiade
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
Teenager gewinnen Tickets nach Thailand mit Feldarbeit im Wohnquartier
Flüsse und Hauptstädte auswendig lernen? Darum geht es bei der Geographie-Olympiade nicht. Die Jugendlichen, die am zehnten Finale teilnahmen, schrieben über Wirtschaftsgeographie, interpretierten Grafiken zu Meeresströmungen oder planten die autofreie Zukunft eines Berner Stadtteils.
Vom 19. bis zum 24. August fand in der Nähe von Dublin die Internationale Geographie-Olympiade statt. Die vier Schweizer Geographie-Genies gewannen zwei Bronzemedaillen und einen Preis für ihre Recherche zum Dorf Brienz (GR), das wegen drohender Bergstürze immer wieder in den Schlagzeilen landet.