Vom 02. bis 07. April fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. 20 naturwissenschaftliche Talente sezierten Krabben, manipulierten Gene und pipettierten um die Wette, um sich Medaillen und Tickets nach Kasachstan zu sichern.
Gold ging an (v.l.n.r.) Nayin Bao, Leora Schwengeler, Raphael Burgener, Nico Amstutz. Einzelporträts und Fotos im Labor auf Anfrage.(Quelle: Till Epprecht)
Silber ging an (v.l.n.r.) Charlotte Matthey-Sunod, Dhruv Sharma, Elia Witschard, Jacopo Fadini. Einzelporträts und Fotos im Labor auf Anfrage. (Quelle: Till Epprecht)
Bronze ging an (v.l.n.r.) Damian Lutz, Anna Pall, Tobias Lorenzo Hess, Flurin Röthlisberger. Einzelporträts und Fotos im Labor auf Anfrage. (Quelle: Till Epprecht)
Leora Schwengeler (1. Platz, Gold) im Labor. (Quelle: Biologie-Olympiade)
Am Donnerstag tauschten die Teilnehmenden die Laborkittel gegen Wanderschuhe ein und erkundeten den Naturpark Gantrisch. (Quelle: Till Epprecht)
Nayin Bao (4. Platz, Gold) seziert eine Krabbe. (Quelle: Till Epprecht)
Hinten, v.l.n.r.: Jasmine Berz, Tom Crossley, Nayin Bao, Anna Pall, Charlotte Matthey-Sunod, Verena Amrhein, Zuzanna Scislowicz, Raphael Burgener, Aliyah Burkhard, Leora Schwengeler, Arina Sprecher, Jacopo Fadini, Paolo Lanini. Vorne, v.l.n.r.: Damian Lutz, Nico Amstutz, Dhruv Sharma, Elia Witschard, Tobias Lorenzo Hess, Flurin Röthlisberger, Alessandro Varacalli. (Quelle: Till Epprecht)
Damian Lutz (links) und Tom Crossley inspizieren eine Pipette. Teilnehmende der Wissenschafts-Olympiaden lernen gemeinsam von und mit Gleichaltrigen und jungen Volunteers. (Quelle: Till Epprecht)
Sie werden die Schweiz im Juli an der Internationalen Biologie-Olympiade in Astana vertreten. Für das Fürstentum Liechtenstein wird Tom Crossley vom Liechtensteinischen Gymnasium antreten. Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).
Achterbahnfahrt durch die Disziplinen
“Viel Emotionen, wenig Schlaf” - so fasst Aliyah Burkhard die Woche zusammen, die sie als eine der 20 Finalistinnen und Finalisten von ursprünglich fast 1700 Teilnehmenden der Schweizer Biologie-Olympiade an der Universität Bern verbracht hat. Im Schnelldurchlauf tauchten die Teilnehmenden in diverse Disziplinen der Biologie ein - von Histologie über Pflanzenphysiologie bis hin zur Bioinformatik. Sie lernten unter anderem, wie man Bakterien durch veränderte Gene zum Leuchten bringt, das Nervensystem eines Kalbs durchschaut und allerlei Lebewesen anhand ihrer Eigenschaften systematisch einordnet. Am Donnerstag tauschten die Teilnehmenden die Laborkittel gegen Wanderschuhe ein und erkundeten den Naturpark Gantrisch. “Wir wissen alle, dass uns diese Woche noch lange im Gedächtnis bleiben wird”, meint Aliyah. “Wir schätzen auch die Freunde, die wir in dieser doch recht kurzen, aber intensiven Zeit gewonnen haben.”
Hier geht's zum Erfahrungsbericht von Aliyah Burkhard.
Mit der Pipette aufs Podest
Am Sonntag inspirierte die ehemalige Teilnehmerin Jacqueline Mock die jungen Talente mit einem Vortrag über ihre Karriere in der Krebsforschung. Danach wurden die Medaillen verliehen, im Beisein von Eltern und Lehrpersonen. “Ich bin mega überrascht, dass ich gewonnen habe”, meint die Erstplatzierte Leora. “Ich hatte nach jedem Praktikum das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben!” Am besten gefallen habe ihr das Sezieren von Krabben. An toten Tieren “herumzuschnippeln” mache ihr überhaupt nichts aus. “Mir haben die Laborpraktika gefallen, als Laborant konnte ich da wirklich zeigen, was ich kann”, sagt der Drittplatzierte Raphael. Als Berufsschüler habe er sich den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gegenüber nicht im Nachteil gefühlt. “Wir bekommen an unserer Schule eine wirklich gute Ausbildung und unsere Lehrerin fördert das Fach Biologie sehr.”
Rangliste
Rang
Vorname
Name
Schule
Kanton
1. Gold
Leora
Schwengeler
Gymnasium Oberwil
BL
2. Gold
Nico
Amstutz
Gymnasium Thun
BE
3. Gold
Raphael
Burgener
Berufsfachschule Oberwallis
VS
4. Gold
Nayin
Bao
Kantonsschule Wettingen
AG
5. Silber
Jacopo
Fadini
Liceo cantonale di Locarno
TI
6. Silber
Elia
Witschard
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
7. Silber
Dhruv
Sharma
Kantonsschule Baden
AG
8. Silber
Charlotte
Matthey-Sunod
Collège de Candolle
GE
9. Bronze
Damian
Lutz
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
10. Bronze
Anna
Pall
Collège de Candolle
GE
11. Bronze
Tobias Lorenzo
Hess
Gymnasium Neufeld Bern
BE
12. Bronze
Flurin
Röthlisberger
Gymnasium Oberaargau
BE
*
Verena
Amrhein
Kantonsschule Wettingen
AG
*
Jasmine
Berz
Kantonsschule Wettingen
AG
*
Aliyah
Burkhard
Gymnasium Oberaargau
BE
**
Tom
Crossley
Liechtensteinisches Gymnasium
FL
*
Paolo
Lanini
Liceo cantonale di Locarno
TI
*
Zuzanna
Scislowicz
Kantonsschule Baden
AG
*
Arina
Sprecher
Kantonsschule Wattwil
SG
*
Alessandro
Varacalli
Freies Gymnasium Zürich
ZH
*in alphabetischer Reihenfolge
**ausser Konkurrenz (Fürstentum Liechtenstein)
Die Wissenschafts-Olympiade fördert seit 20 Jahren Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 8'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Treffen Sie die jungen Talente - bei der Jubiläumsfeier am 14. September in Bern.
Bilder
Zur freien Verwendung mit Quellenangabe. Download am Ende des Beitrags via Button. Porträts und weitere Bilder auf Anfrage.
Teenager gewinnen Tickets nach Thailand mit Feldarbeit im Wohnquartier
Flüsse und Hauptstädte auswendig lernen? Darum geht es bei der Geographie-Olympiade nicht. Die Jugendlichen, die am zehnten Finale teilnahmen, schrieben über Wirtschaftsgeographie, interpretierten Grafiken zu Meeresströmungen oder planten die autofreie Zukunft eines Berner Stadtteils.
Vom 19. bis zum 24. August fand in der Nähe von Dublin die Internationale Geographie-Olympiade statt. Die vier Schweizer Geographie-Genies gewannen zwei Bronzemedaillen und einen Preis für ihre Recherche zum Dorf Brienz (GR), das wegen drohender Bergstürze immer wieder in den Schlagzeilen landet.