Schweizerin gewinnt Silbermedaille an Internationaler Biologie-Olympiade
Die Internationale Biologie-Olympiade (IBO) fand vom 16. bis 23. Juli online statt. Teilnehmende aus über 70 Ländern stellten ihr Wissen über verschiedene Bereiche der Biologie auf die Probe. Um gemeinsam an der Veranstaltung teilzunehmen, trafen sich die vier Schülerinnen der Schweizer Delegation in Burgdorf (BE).
Von links nach rechts: Orna Frohnert, Sanjitha Koundinya, Malena Kradolfer, Anna Salud (Alle Bilder: Biologie-Olympiade)
Von links nach rechts: Orna Frohnert, Anna Salud, Malena Kradolfer, Sanjitha Koundinya
Von links nach rechts: Orna Frohnert, Malena Kradolfer, Sanjitha Koundinya, Anna Salud
Anna Salud, Gymnasium Oberwil (BL)
Malena Kradolfer, Kantonsschule Romanshorn (TG)
Orna Frohnert, Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene (AG)
Sanjitha Koundinya, Gymnasium Oberwil (BL)
Jedes Mitglied der Delegation erhielt eine Auszeichnung. Sanjitha Koundinya gewann eine Silbermedaille, während Anna Salud, Orna Frohnert und Malena Kradolfer mit einer Ehrenmeldung ausgezeichnet wurden.
Die Olympiade beschränkte sich nicht auf ein bestimmtes Thema. Stattdessen wurden von den Teilnehmenden Kenntnisse zu allerlei Aspekten der Biologie erwartet. Getestet wurden diese in zwei dreistündigen Prüfungen. Die erste Prüfung war theoretisch, die zweite bestand aus mehreren praktischen Aufgaben. So sollten die Jugendlichen zum Beispiel die Populationsgrösse der in Südamerika lebenden Magellanpinguine abschätzen oder Fragen zur Botanik beantworten. "Ich habe gelernt, auch in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu behalten und objektiv zu denken. Auch musste ich mich daran gewöhnen, unter Druck meine Zeit zu priorisieren", sagt Sanjitha. "Und schliesslich bin ich stolz darauf, wie sehr sich mein Wissen in der Biologie in den letzten Wochen erweitert hat", fügt sie hinzu. Lorenz Widmer, Teamleiter und Jurymitglied, betont die trotz der aussergewöhnlichen Umstände grosse Motivation und die hervorragenden Ergebnisse der Teilnehmenden.
Biologie, Schloss und Escape Room
Obwohl die von Portugal organisierte Veranstaltung aufgrund der Pandemie online durchgeführt wurde, trafen sich die Schweizer Teilnehmerinnen in der Jugendherberge im Schloss Burgdorf. So konnten sie neben dem Wettbewerb auch die gemeinsame Freizeit geniessen. Im Escape Room wurden sie zu Detektivinnen, ausserdem besuchten sie die Altstadt von Bern und nahmen an einer Schnitzeljagd teil. "National hatten wir einen starken Austausch und wir werden diese Freundschaft sicher behalten", sagt Anna.
Die Aktualität der Biologie
Für die Teilnehmerinnen der Schweizer Delegation ist die Biologie nicht nur ein wissenschaftliches Fach, sondern umfasst diverse Dimensionen unserer Gesellschaft: "Drei enorme Probleme, mit denen wir im Moment konfrontiert werden, sind der Klimawandel, der Biodiversitätsverlust und zuletzt die Corona-Krise. In allen drei Gebieten ist das biologische Fachwissen ausschlaggebend", erklärt Sanjitha. Einige von ihnen wurden durch die Teilnahme an der Olympiade auch in ihrer Berufswahl bestätigt. Malena wird an der ETH Zürich interdisziplinäre Naturwissenschaften studieren. Anna hingegen wartet auf die Ergebnisse des Numerus clausus der medizinischen Fakultät.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.